Seemännisches
Eine Übersicht seemännischer Begriffe
Eine Übersicht für Sie

Seemännische Begriffe

Patrick O’Brian, Paul Quincy, Bernard Cornwell (in „Sharpes Trafalgar“), Frederick Marryat und selbst G. M. Fraser benutzen seemännische Ausdrücke. Dieses Kompendium – das ist eine kurzgefasste Übersicht – über seemännische Ausdrücke, Kommandos, Schiffe, Zubehör usw. soll es ermöglichen, schnell nachzuschlagen, was mit dem Seemanns-Jargon gemeint ist.

Es besteht aus einem Teil, der sich mit den Schiffen befasst und einen alphabetischem Teil.

Die Romane lassen sich auch ohne diese Erklärungen lesen, aber für die „Landlubber“ unter uns können sie interessant sein.

Informationen

Schiffe und Boote

HMS Sophie

Von Patrick O’Brians Roman.

Diese Brigg ist Jacks erstes Kommando im Mittelmeer.

HMS Polychrest

Von Patrick O’Brians Roman.

„Zimmermanns Irrtum“

HMS Lively

Von Patrick O’Brians Roman.

Jacks Interimskommando auf dieser Fregatte.

HMS Surprise

Von Patrick O’Brians Roman.
Jack Aubrey ist in den meisten Episoden damit unterwegs.

Die Surprise gab es tatsächlich. Ursprünglich war sie die französische Corvette L’Unité, gebaut 1794.

HMS Leopard

1050 Tonnen, 345 Mann Besatzung. Länge etwa 45 Meter, Breite 12 Meter. Bewaffnung: Auf dem Kanonendeck zwanzig 24-Pfünder, auf dem oberen Deck zweiundzwanzig 12-Pfünder, auf dem Quarterdeck vier und auf dem Vordeck zwei 6-Pfünder. 

Informationen

Grafiken

Befestigung von Untermast und Stenge

Die Befestigung der Stenge am Untermast (Mast)

Rahen und Segel

Bezeichnung der Rahen und Segel beim Vollschiff (ohne den Kreuz- bzw. Besan)

Kompassrose

Der äußere Ring zeigt die Grade (0-360°). Der nächste Kreis zeigt (in fetter Schrift) die Kurse in 1/16-Teilung an (lies: Nord, Nord-Nordost, Nordost, Ost-Nordost usw.), dazwischen in normaler Schrift die 1/32-Teilung (lies: Nord-zu-Ost, Nordost-zu-Nord, Nordost-zu-Ost usw.) Der innere Kreis zeigt die „Striche“. Jeder nautische Strich entspricht 11,25° oder 1/32 des Vollwinkels – das sind jeweils ein Viertel von 45°. „Ost“ wird oft als E (= East) geschrieben, um Verwechslungen mit Null zu vermeiden.

Informationen

Seemanns Alphabet

A

abfallen – den Bug vom Wind wegdrehen, so dass der Wind mehr von der Seite kommt. Gegenteil: anluven

ablandig – ablandiger Wind, der vom Land auf See weht. Gegenteil: auflandig

Abdrift oder Abtrift – durch Wind oder Strömung verursachtes seitliches Abtreiben des Schiffes. Wird durch Kiel vermindert

achtern – hinten, hinter dem Schiff oder hinten auf dem Schiff. Achterlich: von hinten. Achterlicher: mehr von hinten. Achtern: hinten. Achteraus: nach hinten

Admiral – Dienstrang. Admiralsränge nach Dienstalter – Admiral der blauen, der weißen und der roten Flagge,  – jeweils Admiral, Vizeadmiral und Konteradmiral und schließlich als höchste Stufe Flottenadmiral. 

anluven – den Bug mehr gegen die Windrichtung (nach Luv) drehen. Gegenteil: abfallen

aufschießen – eine Leine aufrollen oder: das Schiff genau in den Wind drehen, also den Bug gegen die Windrichtung steuern (um die Fahrt zu stoppen)

B

Back – Vorschiff

Backbord – In Fahrtrichtung gesehen links

backen und banken – Essen der Mannschaft

Backschaft – Tischgemeinschaft an Bord (keine Offiziere)

backsetzen – Segel, z. B. bei einer Wende, in Luv geschotet las­sen, so dass der Wind gegen die eigentliche Leeseite weht; er­zeugt ein Drehmoment

Backstagbrise – Wind auf Raumschotkursen, also schräg von hinten bis seitlich; achterlicher als querab

Bändsel – dünnes Tau

Belegnagel – Holz- oder Metallstab in einem Lochbrett, an den die Leinen gehängt (aufgeschossen) werden

bekleeden
 – umkleiden zum Schutz gegen Durchscheuern, oft mit Leder

Berghölzer
 – Außenplanken in der Nähe der Wasserlinie, stärker gehalten zum Schutz gegen Treibgut oder Eisschollen

Besan – Besanmast, hinterster Mast, auch Kreuzmast

Bilge – [sprich: Bilsch] unterster Raum im Schiff, in dem das eingedrungene Wasser zusammen läuft

Blinde — an einer Rah des Bugspriets gesetztes Zusatzsegel

Bramrah
 – Zweite Rah von oben. Am Fockmast: Fock-Brahmrah, am mittleren Mast (Großmast): Groß-Bramrah, am Besanmast: Besan-Bramrah. Siehe  Rahen

Bramsegel – Segel an der Brahmrah, normalerweise das zweite Segel von oben. Siehe  Rahen

Bramstenge – Verlängerung des Mastes nach oben. Reihenfolge: unten der Untermast oder Mast, dann die Marsstenge, darüber die Bramstenge

Brasse – Leine, die eine Rah in die gewünschte Stellung bringt; Verb: brassen

Britische Ostindien Handelsgesellschaft
. Siehe
East India Company

Bulin — Leine, mit der das Luvliek eines Segels am Wind nach vorn gespannt wird

Bumboot — Händlerboot mit Waren und Dirnen

Bunsch — Bündel

C

Cockpit – Schiffslazarett

Cockswain – (auch Coxswain): Bootsführer, Bootssteuerer

D

Davit – Kran für ein Beiboot, das damit geheißt wird: abgesetzt oder heraufgeholt wird. Davits wurden zur Zeit Jacks gerade langsam eingeführt

Deckoffizier – Unteroffizier

Draggen – Wurfanker mit Greifhaken

Drehbasse – leichtes, schwenkbares Geschütz, meist für Schrotladung. Oft auf der Reling oder in den Marsen montiert

dwars – quer

E

Ende – ein Tau. Das Endstück eines Taus ist der Tamp oder Tampen

Epaulette – Rangabzeichen auf der Schulter. Kapitänleutnant: 1 Ep. auf linker Schulter, Post Captain (Vollkapitän): Ep. wandert auf rechte Schulter. Nach 3 Dienstjahren als Vollkapitän 2 Epauletten

Etmal – die an einem Tag (von Mittag zu Mittag) zurückgelegte Strecke

East-India-Company – Britische Aktiengesellschaft mit dem Monopol auf den Handel mit Indien und Asien. Siehe  East India Company

F

Fall – Leine zum Hochziehen des Segels. Das Fall für das Großsegel heißt entsprechend „Großfall“ usw. Oder: Neigung des Mastes in Längsrichtung

Felukke – galeerenähnliches, kombiniertes Ruder- und Segel­schiff arabischen Ursprungs, etwa fünfzehn Meter lang, für die Küstenfahrt im Mittelmeer

fieren – (Tau) ablaufen lassen, nachlassen

Finknetze – Netze oder Taschen am Schanzkleid zur Aufnahme der zusammengerollten Hängematten (Kugelfang)

Fischung – kurze Stücke Holz zur Verstärkung oder Verstärkung z. B. einer beschädigten Stenge

Flaggenparade – vor allem auf Kriegsschiffen: gleichzeitiges Einholen (abends) bzw. Setzen (morgens) der Nationalflag
gen aller Schiffe

Fock (Fockmast) – vorderster Mast

Fockrah – Unterste Rah am Fockmast für das Focksegel. Siehe  Rahen

Focksegel – Segel an der Fockrah

Foksel – auch Foxel, engl. forecastle (Vorder­kastell, Back): Aufbau, Deck oder Quartier auf dem Vor­schiff

Fregatte – schnelles Kriegsschiff mit drei rahge­takelten Masten und 28 bis 44 Kanonen. Operierte häufig unabhängig

Freibeuter — (auch: Korsar) im Unterschied zum Piraten mit offizieller Lizenz ausgestattetes privates Kampfschiff

Freiwächter – (auch: Tagwächter), müssen keine Nachtwache gehen, z.B. Küfer, Schlachter usw.

Fuß — (Längenmaß) 30,5 Zentimeter

Fußpferd — unterhalb der Rah verlaufende Leine als Halt für die Füße

G

Gaffel – Rundholz an der Oberkante eines Gaffelsegels

Gast – Mitglied einer Spezial-Abteilung, z. B. Stückgast (Artillerie), Vortopp-Gast

Gat — Öffnung, z. B. Kabelgat

Geitau — aufholbare Leine zum Reffen eines Rahsegels 

Gib — Gibraltar

Gig – Ein leichtes, schmales Ruder-Beiboot, meist zur Verfügung des Kommandanten. Auf jeder Ruderbank saß nur ein Ruderer.

Gillung — Sektor der stärksten Krümmung am Rumpf 

Glasen — Anschlagen der Schiffsglocke beim halbstündlichen Umdrehen der Sanduhr. Da die Wache vier Stunden dauert (mit einer Ausnahme), bedeuten acht Glasen ihr Ende.

Gräting — Gitter aus Holzleisten zur Abdeckung von Luken

Geschirr – alles zur Takelage gehörende Gerät

gieren – Abweichen vom Kurs infolge ungenauen Steuerns oder starken Windes und Seeganges

Gissen – schätzen, gegisstes Besteck – Schiffsort, der nicht durch Peilung oder astronomische Beobachtung, sondern durch Koppeln, d. h. Aneinanderreihen der auf den Kursen zurückgelegten Strecken ermittelt wird

Großbaum – unterer Baum des Gaffelsegels auf einem Kutter oder Schoner

Großmarssegel – Marssegel (zweites Rahsegel von unten) am Großmast eines Dreimasters

Großmast – der zweite Mast von vorn

Großrah – Rah des untersten Segels am mittleren Mast (Großmast) 

Großschot – Tau zum Beziehen des hinteren Endes eines Gaffel­segels

Großsegel – das unterste Segel am Großmast eines Dreima­sters oder das Gaffelsegel eines Kutters oder das Gaf­felsegel eines Schoners

Großstengestagsegel – dreieckiges Segel zwischen erstem und zweitem Mast (Fock- und Großmast) eines Dreimasters

Großtopp – der ganze Großmast eines Dreimasters – oder dessen oberster Teil

H

halsen – das Schiff bis vor den Wind abfallen lassen und weiter drehen. Anders gesagt: Das Heck durch den Wind drehen.

Haltegiens – schwere Taljen, durch die die Geschütze festgehalten werden

hart am Wind – so weit wie möglich an den Wind gehen (anluven); erbringt keine optimale Geschwindigkeit – diese wird durch „voll und bei“ erreicht

Heck – hinteres Ende des Schiffes

Hellegat – Vorratsraum unter Deck

hieven – Aufholen einer Last, Einholen eines Endes

hissen – hochziehen, hochwinden – „hißt die Segel“, die Fahne hissen

holen – ziehen („hol weg“)

Huk – Landspitze, Kap

Hulk – ausgedientes Schiff, meist zu Wohnzwecken benutzt

Hundswache – auch Hundewache, geteilte Nachmittagswache Wacheinteilung

I | J

Jacht (oder Yacht) – für private oder administrative Zwecke, mit Deck und Kajüte

Jager – Segel, das vor dem Klüver gesetzt wird

Jawl – kleines Segelschiff mit kurzem hinterem Mast

Jolle – kleines Beiboot

Jolltau – einfaches, durch einen Block führendes Tau zum Hochziehen (Aufheissen) einer Last.

Jungfer – Holzscheibe mit 3 Löchern zum Festsetzen der Wanten

K

Kabel, Kabellänge – Längenmaß, 1/10 Seemeile, ca. 185,5 Meter

Kabel – dickes Tauwerk

Kabelar – Hilfstrosse, mit der die dicke und sperrige Ankertrosse, die man nicht um das Spill nehmen konnte, gehievt wurde. Dabei wurde die Ankertrosse durch Stopper, die laufend versetzt wurden, mit dem Kabelar, das eine endlose Schleife bidete, verbunden

Kabine – Wohnraum eines Passagiers auf einem Schiff

Kajüte – Wohnraum des Kapitäns / Kommandanten auf einem Schiff

kalfatern – Abdichten der Nähte zwischen den Plankenstößen

Kammer – Wohnraum eines Offiziers auf einem Schiff

Kardeel – zusammengedrehte Kabelgarne. Drei oder vier Kardeele werden zu einem Tau geschlagen

Karronade – kurzes, leichtes Geschütz für Nahgefecht auf Back- und Achterdeck

Kartellschiff – Parlamentärschiff für Verhandlungen oder Austausch von Kriegsgefangenen

katten – Befestigen des hochgezogenen Ankers

kentern – Umschlagen eines Schiffes oder – Wechsel der Gezeiten

Kiel – das Rückgrat des Schiffsrumpfes, meist aus Eichenholz. Die Verbindung der einzelnen Kielstücke erfolgt durch Kiellaschen. Der Kiel geht vorne in den Vorsteven, hinten in den Achtersteven über.

Kielschwein – Verstärkung des Kiels in Längsrichtung, mit diesem verbolzt und verzapft

killen – das Flattern der Segel, wenn der Wind zu weit von vorn einkommt und sie nicht mehr gefüllt werden

Kimm – Horizont

Klampe – Vorrichtung zum Befestigen eines Taus (Beleg- Verhol-, Vertäuklampe oder – Holzgestell zur Lagerung der Beiboote (Bootsklampe)

Klarschiff – Gefechtsbereitschaft

Klüse – Öffnung in der Bordwand zum Durchführen von Tauen oder Trossen

Klüver – am Klüverbaum gesetztes Stagsegel, vor der Fock gesetzt

Klüverbaum – Verlängerung des Bugspriet. Siehe  Rahen

Kompassrose  Kompassrose

Korvette – leichtes Aufklärungsfahrzeug, kleinere Bauart als eine Fregatte

Krängung – seitliche Neigung des Schiffes, es krängt

kreuzen – abwechselnd über Steuerbord- und über Backbordbug nach Luv segeln. Im Zick-Zack gegen die Windrichtung aufkreuzen. Jeder Strecke zwischen den Wenden ist ein „Schlag“

Kreuzmarssegel – zweitunterstes Segel am hinteren Mast (Kreuzmast oder Besanmast eines Dreimasters)

Kreuzmast – hinterer Mast eines vollgetakelten Schiffes – auch Besanmast

Kreuztopp – der obere Teil des hinterste Mastes (Kreuzmast oder Besanmast) eines Dreimasters

krimpen – Drehen des Windes in der Richtung, die dem Lauf der Sonne entgegengesetzt ist, also auf der nördlichen Halbkugel West-Süd-Ost-Nord.

kurzstag – kurz vor Losbrechen des Ankers beim Lichten ist die Ankertrosse kurzstag, der Bug des Schiffes befindet sich etwa über dem Anker

Kutter – einmastiges Fahrzeug mit Gaffelsegel oder – Kriegsschiffsboot (Beiboot) zum Rudern und Segeln

L

Längengrad – Gedachte Linien von Pol zu Pol, senkrecht zum Äquator. Die Bestimmung des Längengrades war nur durch längere Zeit genau gehende Uhren möglich, indem die Zeit des Höchststandes der Sonne am Schiffsort mit der am Nullmeridian verglichen wurde.

Lasching – Verbindung zweier Enden mit einer mehrfach geschlungenen Leine; laschen: zusammenbinden

Last – Vorrats- oder Stauraum

lebend brassen – die Segel so stellen, daß der Wind sich nicht in ihnen fängt

Lee – die dem Wind abgewandte Seite, Richtung, in der der Wind bläst. Die vom Wind abgewandte Seite des Schiffes. Gegenteil: Luv

Leeküste – Küste, zu der das Schiff durch den Wind getrieben wird (Küste liegt im Lee des Schiffes)

Leesegel – Vergrößerung der Rahsegel durch Segelstreifen, die an beiden Seiten angesetzt werden können. An den Rahen werden Leesegel-Spieren ausgefahren und daran die Leesegel befestigt. Dient zur besseren Ausnutzung leichter Winde von achtern

lenzen – a) leerpumpen, b) vor dem Sturm herlaufen

Liek – Tau, mit dem ein Segel an den Rändern eingefaßt ist. Auch: Kante des Segels. Unterliek: unter Kante, Achterliek: hintere Kante

loggen – die Geschwindigkeit des Schiffes mit dem Log bestimmen

loten – feststellen der Wassertiefe mit dem Lot

Lugger – Küstensegler mit zwei oder drei Masten

Luggersegel – viereckiges, längsschiffs stehendes Segel mit Rah und Baum

Luv – die dem Wind zugewandte Seite, Richtung, aus der der Wind kommt (. anluven). Das Schiff nach Luv zu bringen ist natürlich viel schwerer als nach Lee, da gegen den Wind aufgekreuzt werden muss. Luv ist die Seite, an der der Steuermann oder der Kapitän seinen Platz hat

M

„mann Spill“ – Befehl, das Spill zu bemannen

Mars – hölzerne Plattform am oberen Ende des Untermastes

Marsstenge – Verlängerung des Mastes (Untermastes) nach oben. Darunter: Untermast oder Mast. Darüber: Bramstenge

Mittagsbesteck – Beim höchsten Sonnenstand wird die geografische Breite und Höhe (hier ist ein genau gehender Chronometer erforderlich) ermittelt. Mit 4 Sonnenstandlinien und Meridiandurchgang wird der Schiffsmittag festgelegt

Mooring – Mooringtonne, im Hafen verankert, zum Festmachen der Schiffe

N

Nagelbank – eine Bank mit Öffnungen für die Belegnägel, an denen die Taue des laufenden Gutes befestigt werden können

Niedergang – Treppe, Verbindung zwischen den Decks

Nock – Ende einer Spiere oder Rundholzes; Rahnock: Ende der Rah

O | Ö

Ösen – Wasser heraus schaufeln. 

Ösfass – Schaufel, um Wasser heraus zu schaufeln (Anwendung bei Booten)

Ostindienfahrer – Meist schweres, großes Frachtschiff auf der Route von England nach Indien bzw. Asien. Siehe  East India Company

P

Palstek – ein Knoten zum Herstellen einer Schlaufe (eines Auges), das sich nicht zuzieht  Palstek

Planken – Außenhaut des Schiffes, aus Eichenholz mit rechteckigem Querschnitt. Zur Abdichtung gegen Wasser wird zwischen den Planken Werg eingebracht (kalfatern). Bei Biegebeanspruchung öffnen sich die Plankennähte und Wasser kann eindringen.

Pütingswanten – Wanten vom Mast zur unteren Kante der Mars

Pardune – Tau zum Stützen der Masten, verläuft nach

Q

Quartermaster – auf Schiffen ein Unteroffizier, der für die Navigation mitverantwortlich ist

querschiffs – quer zur Längsrichtung des Schiffes

querab – rechtwinklig zum Schiff oder Boot – außerhalb des Schiffes

R

Rah, pl. Rahen – Waagrecht quer zum Mast befestigte Spieren, an denen die Rahsegel befestigt werden. Siehe  Rahen

Rangordnung in der Navy:  Siehe Übersicht

raumschots – mit raumem Wind segeln. Raumer Wind kommt „schräg von hinten“, auch: achterlicher als querab, ein; man bezeichnet den Wind auf Raumschotskursen auch als Backstagbrise.

Riemen – Ruderriemen, in der Dolle gelagert

Royalrah – zweite Rah von oben. Siehe Rahen

Royalsegel – Segel an der Royalrah, normalerweise das oberste Segel. Siehe Bezeichnung der Rahen

S

schamfilen – scheuern, durchscheuern

Schanzkleid – ist die Fortsetzung der Bordwand nach oben, über die Höhe des Decks. Es besteht aus Brettern (meist aus Kiefer), welche an den Relingstützen befestigt sind. Zum Abfließen von Wasser auf dem Deck erhält das Schanzkleid auf jeder Bordseite mehrere Speigatten

Scheinbarer Wind – bezeichnet den an Bord wahrgenommenen Wind, der sich aus dem Zusammenwirken von „wahrem“, atmosphärischem Wind und Fahrtwind ergibt

Schlag, Schläge – gegen den Wind wird in einem Zickzack-Kurs gesegelt. Jeder Abschnitt (bis zur nächsten Wende) wird als Schlag bezeichnet

Schot, Schoten – Tau an den unteren Ecken eines Segels

Schott – Zwischenwand

Seemeile – auch nautische Meile, 1,85 km, entspricht 1/60 eines Breitengrades, also einer Bogenminute. Der Abstand zwischen zwei Breitengraden ist etwa 110 km, zwischen 2 Bogenminuten also 1,85 km = 1 SM

Seite pfeifen – kommt oder geht ein Offizier an Bord, gibt es für ihn eine Ehrenbezeigung: Angetretene Seesoldaten und Fähnriche, eine Pfeifensignal usw.

Spake – Hebel, Balken, zum Ausrichten der Geschütze – Balken für das Spill

Spanten – der Querverband („Rippen“) eines Schiffes. Sie haben eine gekrümmte Form und laufen vom Kiel bis zu den Decksbalken

Speigatten
 – Öffnungen in der oberen Borwand (im Schanzkleid), in der das Wasser abfließen kann

Spieren – Spieren sind Rundhölzer für Rahen, Gaffel, Baum, Bugspriet, Klüverbaum, Stenge – der Mast oder Untermast gehört nicht dazu

Spill – Winde, oft auf dem Oberdeck, manchmal auch über 2 Decks. Für den Anker oder andere Lasten

Stag – zur Abstützung des Mastes nach vorn und hinten. An den Stagen sind auch die Stagsegel befestigt

Stagsegel – an einem Stag gesetztes, dreieckiges Segel (wie Klüver und Fock)

Stenge – oberhalb des Untermastes fierbarer Teil eines Mastes; dient der Verlängerung des Mastes. Am Kreuzmast oder Besanmast [Mizzen] (hinterster Mast) sind das: Kreuz-Marsstenge und Kreuz-Bramstenge; am mittleren Mast (Großmast) die Groß-Marsstenge und Groß-Bramstenge und am vorderen Mast, dem Fockmast oder Vormast, die Vor-Marsstenge und Vor-Bramstenge.

Stenge streichen – die Stenge herunter holen (z. B. vor einem Sturm)

Strich
 – alte Einteilung der Kompassrose in 32 Strich (Engl.: Point). 1 Strich entspricht also 11,25°, 8 Strich sind 90°

Stücke – Kanonen

Stückgast – Mitglied der Mannschaft an einer Kanone (Stück)

Stückmeister – für die Geschütze verantwortlicher Unteroffizier (Principal Warrant Officer)

T

Talje – Flaschenzug

Tamp / Tampen – Das Endstück eines Taus 

Tau – Drei oder vier Karedeele (zusammengedrehte Kabelgarne) bilden zusammengeschlagen (geflochten) ein Tau

Tide – die Gezeiten, Ebbe und Flut

Topp – Mastspitze oder: Mast mit Takelung (Vortop-Gang bezeichnet die Mannschaft, die am Vormast arbeitet)

Toppgast – Mitglied der Mannschaft (Gang), die in der Takelage arbeitet

„vor Topp und Takel“ – ohne Segel vor dem Wind (Sturm) laufen. Der Winddruck auf den Mast muss für genug Fahrt zum Steuern ausreichen.

Treibanker – nicht mit dem Grund befestigter, treibender Anker aus Holz oder Holz/Leinwand. Er kann das Schiff im Wind halten

Tonnage – Maß für die Wasserverdrängung eines Schiffes. Es gibt mehrere Methoden, bei Aubrey wird die Themse-Methode genannt

U | Ü

überlegen – ein Ruder von einer Seite zur anderen legen

über Stag gehen – Alte Bezeichnung für den Wechsel der Windseite durch eine Wende, wenn ein Boot oder Schiff auf den anderen Bug geht

V

verholen – ein Schiff an eine andere Stelle bringen, schleppen, warpen

vorlich – von vorne. Gegenteil: achterlich

Vollschiff – Segelschiff mit Rahsegeln an drei Ma­sten

voll und bei — Stellung der Segel am Wind, bei der sie optimal ziehen – also weniger nach Luv wie „hart am Wind“

Vortopp – der Fockmast mit Zubehör

Vortoppgast – Matrose, dessen Arbeitsstation der Vortopp ist

Vortoppgang – Teil der Mannschaft, deren Arbeitsstation der Vorötopp ist

vor Topp und Takel – im Notfall ohne Segel vor dem Wind bzw. Sturm laufen. Der Winddruck auf den Mast reicht für genug Fahrt zum Steuern.

W

Wachen, Wacheinteilung – Die Wachen sind für 24 Stunden in 6 Wachen zu je 4 Stunden eingeteilt. Die Wache zwischen 16.00 und 20.00 Uhr ist geteilt in die Erste und die Letzte Hundewache, damit nicht jeder an jedem Tag die gleiche Wache gehen muss

Wache für Wache gehen – Eine Wache (also 4 Stunden) Dienst, dann die nächste Wache frei in stetigem Wechsel

Wahrer Wind – Richtung, aus der der Wind tatsächlich weht. Beim fahrenden Schiff kommt noch die Komponente des Fahrtwindes hinzu, was den „scheinbaren Wind“ ergibt. Die Richtung des wahren Windes erkennt man z. B. an Rauchfahnen an Land.

Wahrschau – Warnender Ausruf, etwa wie „Achtung!“

Want – die Wanten stützen die Masten seitlich ab. Durch die zwischen den Wanten gespannten Webeleinen entsteht eine Art Leiter. Abstützung nach hinten und vorne durch die Stagen

Wende – wenn man beim Segeln schräg gegen den Wind den Bug weiter gegen den Wind und noch weiter dreht, bis der Wind von der anderen Seite kommt. Man wechselt die Windseite. Der Bug des Schiffes geht durch den Wind. Auf den anderen Bug gehen. Veraltert (wird bei Aubrey so verwendet: „Über Stag gehen“)

Windhutze – Trichter aus Leinwand, der frische Luft unter Deck leitet

Wohnräume auf einem Schiff – Kabine = Wohnraum eines Passagiers; Kajüte = Wohnraum des Kommandanten; Kammer = Wohnraum eines Offiziers

Wrangen – gebogene Holzbalken des Rumpfgerüsts

X | Y

Yacht (oder Jacht) – für private oder administrative Zwecke, mit Deck und Kajüte

Yarn – Takelgarn, auch Seemannsgarn (Lügengeschichten)

Z

Zeisings – Bändsel, um zwei Leinen zu verbinden oder Leinen zu sichern

Zenit – Scheitelpunkt am Himmel, direk über dem Beobachter

Zeug – Kleidung der Seeleute, oder: die Takelage

Zoll – 2,54 Zentimeter

zurren – festbinden

Zurring — sichere Befestigung mittels dünner Leine (Bändsel)